
Erneuter Rückschlag: Intel 18A ist bei Kunden gescheitert, 14A soll es jetzt richten
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Es hatte sich angedeutet, nun erkennt auch Intel die Zeichen: Die Fertigung Intel 18A und 18A-P wird von Kunden nicht angenommen, Intel selbst wird der einzige relevante Kunde sein. Nun soll 14A es als Foundry-Prozess richten. An Glaubwürdigkeit beim Thema, wie gut es um die Prozesse wirklich steht, gewinnt Intel so nicht.
Mitte Mai titelte ComputerBase „Bisher will k(aum)einer bei Intel Foundry fertigen lassen“. Damals äußerte sich zunächst Intels CFO, einige Tage später dann auch noch Intels Chefin für Produkte.
Der Tenor war stets gleich: Für Intel Foundry, also Intels Chipfabriken als Auftragsfertiger, sieht es auch weiterhin nicht rosig aus, auch in naher Zukunft fertigen die Einrichtungen eigentlich nur für einen Kunden: Intel. Erstmals nach aktuellem Stand in Serie bei Panther Lake. Michelle Johnston Holthaus erklärte dazu passend frühestens das Jahr 2028 zu einem, in dem externe Kundschaft für mehr Geld sorgen könnte.
Intel 18A ist wohl nicht konkurrenzfähig (genug)
Intel 18A wäre 2028 längst Geschichte, der Prozess bei Kunden damit gescheitert. Aber zu dieser Erkenntnis ist jetzt wohl auch Intel gekommen, wenn es nach den Meldungen von Reuters geht. Demnach sollen externe Kunden auf Intel 14A gesetzt werden, Intel 18A und auch die optimierte Version Intel 18A-P, die primär für Foundry-Kunden geplant war, bleibt ein Prozess für eigene Produkte und einige bereits getätigte Zusagen für Kleinserien einiger Partner. Intel 14A soll zwar zum Ende des kommenden Jahres bereits fertig sein, es vergeht dann aber rund ein Jahr, bis auch wirklich Produkte in großer Serie von Wafern bezogen werden können. Ab Ende 2027 beziehungsweise zu Beginn des Jahres 2028 ist Intel 14A also frühestens realistisch.
Nach dem Auslassen von Intel 20A wäre das der zweite große Rückschlag – und das binnen eines Jahres. Ebenfalls nicht vergessen werden darf: Intel 20A wurde gestrichen, weil der Prozess laut Intel so viele Erkenntnisse gebracht habe, dass man sie gleich im viel besseren Intel-18A-Prozess verwenden könne.
Die Entscheidung nährt auch Zweifel daran, dass Intel 18A so gut ist, wie es das Unternehmen zuletzt verkauft hat. Denn wenn ein angeblich so guter Prozess von niemandem genutzt werden will, ist er dann wirklich so gut? Abseits von PowerPoint-Folien wahrscheinlich nicht.
Bei Intel 18A hat sich der einstige Quasi-Chip-Monopolist nun selbst einmal mehr in eine unmögliche Lage gebracht. Man ist nun quasi gezwungen, eigene Chips damit zu fertigen, sonst wären erneute Milliarden Investitionen in den Sand gesetzt worden. Abschreibungen darauf wird es vermutlich aber dennoch geben, auch dürften Planungen für Um- und Ausbauten weiter angepasst werden.
Die Worte von Michelle Johnston Holthaus von Anfang Juni waren rückblickend also erstaunlich offen und direkt, mit vielleicht schon einem Fingerzeig für Intel Nova Lake, dem Produkt für Ende 2026. O-Ton: Wenn Intel es nicht schafft, baue ich es bei TSMC. Die Chancen dürften erneut gestiegen sein.
And so, I've been very public that come our next generation of product, Nova Lake, I'm using both TSMC and Intel Foundry. And I'm doing that because I think it allows me to deliver a more competitive product for our customers. And at the end of the day, the best product wins.
Yes. Of course, I want it to be on an Intel Foundry, but if it doesn't deliver the best product, I'm not going to build it there.
Michelle Johnston Holthaus