Schlechte Prognose: Samsungs Halbleitersparte zieht die Gewinne nach unten

Samsungs Umsatzprognose zeigt einen Gewinneinbruch. Dieser wird primär der Halbleitersparte zugeschoben, denn hier häufen sich die Probleme. Der Optimismus ist in südkoreanischen Medien aber unvermindert hoch, in Zukunft soll das Ruder wieder herumgerissen werden.

Es ist ein großer Rückgang: Ein Minus von 56 Prozent beim operativen Gewinn auf 4,6 Billionen Won, umgerechnet rund 3,3 Milliarden US-Dollar, erwartet Samsung in seiner Prognose für den Quartalsabschluss. Diese gibt Samsung regelmäßig rund drei Wochen vor den offiziellen Quartalszahlen aus, sie liegen am Ende deshalb ziemlich nah dran. Für die aktuelle Flaute hat Samsung schleppende Verkäufe im Bereich AI, die Handelsrestriktionen mit China sowie Zölle ausgemacht. Doch das Problem ist auch ein hausgemachtes.

Diplomatisch verkauft Samsung zum Beispiel die Probleme mit HBM3E 12Hi, der so exakt von Nvidia benötigt wird, mit den Worten, dass der Speicher von potentiellen Käufern noch evaluiert wird, während Lieferungen an andere Kunden weitergehen, schreibt The Korea JoongAng Daily. Dass HBM3E 12Hi für Nvidia weiterhin nicht zur Verfügung steht, reißt ein großes Loch in die möglichen Gewinne. Zuletzt hieß es, frühestens zum Ende des dritten Quartals beziehungsweise zu Beginn des vierten Quartals könnte eine Zertifizierung erfolgen.

Aber auch der Rest der Halbleitersparte läuft nicht rund, bestätigt die Mitteilung an die lokale Börsenaufsicht. Demnach laufen die Verkäufe in dem Bereich AI aufgrund der USA-China-Politik nicht gut. Dies führt dazu, dass die Produktionslinien nicht ausgelastet sind und so eher Geld verloren geht anstatt Gewinne zu erwirtschaften.

The memory business saw a drop in earnings due to one-off costs such as inventory valuation provisions, but improved high bandwidth memory products are currently undergoing client evaluations and shipments.

In the non-memory business, sales restrictions and related inventory provisions stemming from U.S. sanctions on advanced AI chips for China, along with continued declines in line utilization rates, contributed to the poor performance. However, we expect a gradual recovery in demand in the second half of the year to improve utilization rates and reduce losses.

Samsung

Vor allem die nicht ausgelasteten Fabriken untermauern die letzten Gerüchte. Samsung hat angeblich große Mengen an HBM3E produziert, weil eine schnelle Zertifizierung erwartet wurde. Diese erfolgte jedoch nicht und Samsung soll daraufhin die Produktion in etwa halbiert haben. Nun liegt der bereits produzierte Speicher aber erst einmal im Inventar, zählt in der Buchführung also de facto als Verlust.

2 nm soll Samsung Foundry retten

Aber auch bei den neuen Fabrikbauten geht es langsamer voran. Das US-Werk wird für einen 4-nm-Prozess kaum benötigt, da Samsung nahezu keine externe Kundschaft für 4 nm hat, die diese zusätzliche Kapazität auslasten könnte. Deshalb wurde zuletzt vermutet, Samsung könnte die Fabrik noch vor der Eröffnung auf einen 2-nm-Prozess aufrüsten, die dafür benötigte finale Ausrüstung soll in den kommenden Monaten bestellt werden.

Apropos 2 nm: ChozunBiz berichtet aus Südkorea, dass die Anstrengungen für eine funktionierende Fertigung mit guter Ausbeute weiter forciert werden. Das Ziel sind 70 Prozent Yield – ohne die Angabe einer Chipgröße oder weiterer wichtiger Zahlen –, um Kunden für den Prozess gewinnen zu können.